Pilzexponate

Gefriergetrocknete Pilzexponate

Das Besondere an der Ausstellung des Museums ist neben der großen Anzahl ausgestellter Pilzarten, dass es sich bei den meisten Exponaten um echte Pilzfruchtkörper handelt und nicht um Modelle aus Kunststoff oder anderen Materialien.

Die Grundlage zur Verwirklichung eines Pilzmuseums bildete der Kontakt zu Dr. Markus Hallermeier, welcher über seine Erfolge bei der Gefriertrocknung von Pilzen berichtete. So wurden die ausgestellten Pilze mithilfe des Verfahrens der Gefriertrocknung konserviert.

Der Trocknungsvorgang beruht auf der Fähigkeit des Wassers, unter bestimmten Druckverhältnissen aus dem gefrorenen Zustand sofort in den dampfförmigen übergehen zu können. Dabei wird die Feuchtigkeit des Materials an ein Trockenmittel (Silicagel) gebunden. Bei richtiger Handhabung dieses Verfahrens bleibt die Form mit allen Feinheiten unverändert erhalten. Die Farbe zunächst auch, allerdings verblast diese bei einigen Pilzarten durch Lichtkontakt im Laufe der Jahre.


Keramik-Pilzmodelle

Neben den aus dem Schulunterricht bekannten Kunststoffmodellen der Firma Somso und einzelnen aufwendig angefertigten Unikaten besitz das Pilzkundemuseum zahlreiche Modelle des in Limburg lebenden Künstlers Thomas Müller.

Thomas Müller hat über viele Jahre Erfahrung mit keramischer Gestaltung gesammelt, so dass seine Pilzmodelle nicht nur auf Kunsthandwerkermärkten für Aufsehen sorgen, sondern selbst den wissenschaftlichen Ansprüchen von Lehranstalten genügen. Im Jahre 2008 stellte Thomas Müller im Rahmen einer Sonderausstellung erstmals viele Arten seiner Keramikpilze im Pilzkundemuseum aus.

Eigene Pilzmodelle konnten Kinder 2019 bei der Aktion „Pils trifft Pilz“ herstellen. Im Museum lagen hierfür zahlreiche Beton-Pilzhüte bereit, die darauf warteten kreativ bemalt zu werden. Mit großer Begeisterung entstanden so über 40 bunte Pilzmodelle.

Fungarium Bad Laasphe

Eine weitere Aufgabe des Pilzkundemuseums ist die Kartierung der Pilzflora in der weiteren Umgebung von Bad Laasphe. Als Nachweis der Pilzfunde besitzt das Museum eine große Sammlung getrockneter Belege („Fungarium“).

Der Schwerpunkt der Untersuchungen ist das Gebiet des Rothaargebirges zwischen den Städten Schmallenberg, Frankenberg, Marburg und Siegen.
Das Rothaargebirge als Teil des Rheinischen Schiefergebirges umfasst neben dem Wittgensteiner Land auch Teile des Siegerlandes, des Sauerlandes, des Waldecker Uplandes und des Hessischen Hinterlandes.

Zum jetzigen Zeitpunkt sind über 2000 Arten nachgewiesen worden.
Besonderen Anteil daran haben die ehemaligen Museumsleiter Heinrich Lücke und Lothar Krieglsteiner, die Lehrgangsleiterinnen Christa Münker, Christine Hahn und Harald Zühlsdorf, sowie die Mitglieder des Vereins Freunde und Förderer der Pilzkunde Gerhard Guthöhrlein, Wolfgang Schößler und Matthias Theiß.